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Die richtige Lederpflege

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Es gibt viele Irrtümer rund um die richtige Pflege von Leder. Zunächst einmal wollen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Leder verschaffen, denn Leder ist nicht gleich Leder. Je nach Anwendungsbereich kommt das Leder von verschiedenen Tieren und hängt vom künftigen Einsatz ab. Dementsprechend ist auch andere Pflege von Nöten. Gängig sind hier Rindsleder, Büffelleder, Schafsleder, Kalbsleder, Ziegenleder. Es kann theoretisch jede Haut gegerbt werden. Leder ist ein natürliches Produkt, das heißt, dass Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur oder Farbverläufe sind nicht als Fehler anzusehen.

Leder ist die Haut von Tieren, dass mittels synthetischer Stoffe (chemisch oder natürlich) haltbar gemacht wird. Dieser Vorgang wird Gerbung genannt und bezeichnet den Übergang von einem organischen in einen anorganischen Zustand (mehr dazu hier). Beim Gerben werden Wasser- und Fettgehalt des Leders bestimmt. Diese Werte lassen sich im Nachhinein nicht mehr verändern und Bestimmt das Touchee vom Endprodukt. Wir verwenden Hauptsächlich Kalbs-, Schafs- sowie Ziegenleder für unsere Lederjacken und Lederhosen. Rinds- sowie Büffelleder sind sehr dick und wiegen dementsprechend. Starkes Leder ist für gewöhnlich steifer, was natürlich auch den Tragekomfort beeinträchtigt.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Hälfte der Pflege der richtige Umgang mit Leder als Bekleidungsstück ist. Egal welches von den folgenden Ledersorten Sie benutzen, folgende Punkte sind für alle Lederarten äußerst relevant:


Trocknen nach Regen:

  1. n diesem Fall ist es wichtig die Lederjacke Luft zu trocken, ohne das Hitze zum Einsatz kommt. Hängen Sie die nasse Jacke/Hose ordentlich auf einem Kleiderhacken auf und stopfen Sie bei bedarf die Ärmel mit unbedrucktem sauberem Papier oder Handtüchern aus.
  2. Verwenden Sie keinen Fön oder Heizung oder alles Vergleichbare. Die Hitze schadet dem Leder nachhaltig und führt zu Schäden.
  3. Wechseln Sie regelmäßig das zum Trocknen verwendete Material (Papier, Handtücher) aus.
  4. In einigen Fällen (Nappaleder und einige Lammfelljacken) kann die Oberfläche mit Vaseline auf eingearbeitet werden. Lederfett eignet sich hier auch.
  5. Vaseline oder Lederfett nach 24 Stunden Einwirkzeit mit einem Mikrofasertuch sauber wischen.

Trocknen nach Schnee:

Schnee sollte nicht übermäßig auf der Jacke verweilen. Klopfen Sie regelmäßig den Schnee von der Jacke. Keine Eisbildung zulassen. Kann zu gravierendem Schaden auf dem Leder führen. Bei Nässe die Schritte zum Trocknen nach einem Regen durchführen.


Einfetten des Leders (Nur Glattleder):

  1. Überprüfen ob es sich um Glattleder handelt.(Bei Velours (Suede) oder Nubuk nicht verwenden, hinterlässt nicht entfernbare Spuren. Alle Fette hinterlassen Rückstände bei grobporigem Leder!)
  2. Falls vorhanden grobe Verschmutzung mittels angefeuchtetem Mikrofasertuch entfernen.
  3. Trockenwischen. Achtung! Lederfett nicht auf feuchtem oder nassem Leder anbringen.
  4. Bevor großflächig aufgetragen wird, ein einer kleinen Stelle die Verträglichkeit überprüfen. Falls nicht verträglich vom Auftragen des Produktes absehen.
  5. Mit Watte oder einem Mikrofasertuch das Leder vorsichtig mit Fett einschmieren. Nicht übermäßig Druck ausüben. Gleichmäßig auftragen und sanft einarbeiten. Hier gilt nicht zu viel verwenden. Am besten zuerst Fett auf einen Bereich in geringen Mengen auftupfen und in Folge diese sanft einarbeiten.
  6. Kurz einziehen lassen und überschüssiges Lederfett mit einem frischem Mikrofasertuch abtragen.
  7. Je nach Verwendung der Lederjacke/Lederhose regelmäßig wiederholen (je nach Verwendung jährliche Anwendung wird empfohlen).
  8. Wir empfehlen KEINE Lederöle für unsere Lederjacken!

Einlagerung:

Falls Sie die Jacke länger nicht verwenden werden beachten Sie bitte folgendes:

  1. Lederjacke von grobem Drecke befreien (Glattleder können Sie einfetten siehe oben)
  2. Die Jacke auf einem, die Lederjacke gut stützenden, Kleiderhacken sorgfältig aufhängen.
  3. Die Taschen leeren.
  4. Alle Knöpfe/Zips und Accessoires schließen.
  5. Einen Kleidersack verwenden und die Jacke am Kleiderhacken trocken lagern und kühl lagern.

Ein Überblick über die Ledersorten und spezifische Pflegehinweise:

Glattleder

Glattleder ist die allgemeine Bezeichnung für die Verwendung von Leder mit der Narbenseite nach außen (Ohne Fell). Für Glattleder gelten die oben genannten Pflegetipps. Bei Nässe langsam ohne Hitze trocknen lassen. Durch die Regelmäßige Verwendung von Lederfett (z.B.: Vaseline oder Handelsübliche Lederfette. Eine Imprägnierung mittels Sprays wird weder empfohlen noch als notwendig erachtet. Eine gewisse Hydrophobe Eigenschaft verleihen wir beim Gerben.

Falls ein weiterer Schutz notwendig ist, empfehlen wir die Einfettung mit Lederfett. Glattleder wird nach der >Art der Färbung unterteilt. Am gängigsten sind hier pigmentiertes Glattleder, offenporiges Anilinleder und Semianilinleder. Diese unterscheiden sich in ihrer Porendichte und verwendeten Färbung. Dementsprechend haben diese auch unterschiedliche hydrophobe (Wasserabweisende) Eigenschaften


Glattleder

Bei Nappaleder handelt es sich um die oberste Schicht der Haut vom Leder. Diese ist besonders weich. Ursprünglich wurde Leder aus Nappa Valley/ USA so genannt, weil sie für seine besondere Weichheit bekannt war. Inzwischen wird es als Synonym für besonders gutes oder weiches Leder verwendet. Für Nappaleder gelten dieselben Pflegehinweise wie für Glattleder. Bei Nässe langsam ohne Hitze trocknen lassen. Sie können Vaseline oder Lederfett verwenden. Eine Imprägnierung mittels Sprays wird weder empfohlen noch als notwendig erachtet. Eine gewisse Hydrophobe Eigenschaft verleihen wir beim Gerben.


Lammfell

Lammfell oder auch Schaffell (u.A. Shearling, Doubleface) wird das Fell auf der vernarbten Seite belassen und kann je nach Zweck entweder mit der Wolle oder mit der Fleischseite nach außen getragen werden. Die Fleischseite kann je nach Bedürfnis weiterbearbeitet werden. Optionen sind Nappalisierung, die Verwendung von verschiedenen Füllmaterialen, welche hydrophobe sowie stärkende Eigenschaften mit sich bringen. Natürlich kann die Fleischseite feingeschliffen und als Velours getragen werden.

Handelt es sich um medizinische Gerbung, können diese Felle mit handelsüblichen Wollwaschmittel mit Wasser bis zu 75 Grad Celsius in der Wanne mit der Hand gewaschen werden. Diese können als unbearbeitetes Lammfell bei uns Melo Leder erworben werden. Bei Lammfell Jacken kommt es auf die Verschmutzung an. Bei der Fleischseite ist die Reinigung abhängig von deren Verarbeitung.

Da sind die Reinigungs- und Pflegetipps zu beachten. Das Fell kann ausgebürstet werden. Viel mehr an Reinigung mit verschiedenen chemischen Mitteln empfehlen wir nicht. Auch hier ist besonderer Umgang geboten. Alternativ sollte man sich mit schwarzem Lammfell gut anfreunden, falls Unfälle mit Flüssigkeiten und Fett erwartet werden oder zum Alltag gehören.


Rauleder

Umgangssprachlich Rauleder kann in zwei verschiedene Arten von Leder unterteilt werden: Nubukleder sowie Veloursleder (auch Suede gennant). Die Unterscheidung hier hängt davon ab, welche Seite des Leders verwendet wird. Falls die vernarbte Seite von Glattleder angeschliffen wird, sodass eine raue Oberfläche entsteht spricht man von Nubuk. Die Verwendung der fleischigen Seite der Haut als Leder wird als Velours gennant. Bei Rauleder handelt es sich um grobporiges Leder. Die Poren im Leder sind groß und offen, sodass eine besonders starke Atmungsaktivität vorhanden ist. Jedoch ist Rauleder sehr anfällig für Verschmutzung, insbesondere Verfettung. Diese Verschmutzung ist besonders schwierig zu entfernen. Wir Empfehlen hier besonders vorsichtigen Umgang mit Velours-/Nubuklederjacken. Feuchte Reiniger vergrößern die Flecken und verschlimmern somit die Verschmutzung sowie Lederfett oder Lederöle. Flüssigkeiten sickern in die Fasern hinein.

Es gibt viele alternative Methoden um solche Verschmutzungen, sofern noch frisch (unter 2 Tagen), zu bearbeiten bzw. zu schleifen. Wir raten dringendst von solchen Methoden ab. Wir verwenden äußerst dünnes Rauleder, aufgrund vom Tragekomfort. Im Gegenzug führt jede mechanische Abreibung zu einer Materialabtragung. Risse und Löcher sind somit vorprogrammiert und fallen unter willkürliche Beschädigung. Weiteres raten wir von der Verwendung von Lederfetten oder Lederölen ab. Diese verschmutzen das Leder und stopfen die Poren. Bei Nässe oder Schnee die Anweisungen hierfür befolgen (siehe oben).

Mehr als vorsichtigen Umgang können wir hier nicht raten. Von Imprägniersprays können wir auch nur abraten. Diese können auch einen dauerhaften Flecken hinterlassen. Alternativ kann abhängig von der Jacke ein Teil ausgetauscht werden.


Selbstverständlich gibt es viel mehr Lederarten für verschiedenste Verwendungszwecke. All diese hier zu erläutern würde den Rahmen sprengen. Jedoch hoffe ich Ihnen eine Übersicht über die von uns verwendeten Lederarten und deren Pflege sowie Einlagerung verschafft zu haben. Falls weitere Fragen bestehen, Sie eine Verkaufsberatung oder gerne Informationen hätten, können Sie gerne unter kontakt@melo.wien ihre Bedenken an uns bringen.

Wien 03.02.2021

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